Warum 'Win-Win' heute nur ein No-No zum Atomkrieg sein kann
Ich habe vorgeschlagen, über folgende Fragen nachzudenken: Könnte es auch einen anderen Weg geben? Warum können wir nicht einfach alle gut miteinander auskommen?
Zur Unterstützung meines Ansatzes habe ich eine Reihe alter Freunde herangezogen – ein buntes Sammelsurium von Denkern, von denen einige auch mein eigenes Denken beeinflusst haben. Über https://youtu.be/8Dt9D_D_U4U?t=4953 ist mein 18 Minuten dauerndes vorbereitetes Statement aufzurufen.
Die gesamte Online-Konferenz ist über https://youtu.be/8Dt9D_D_U4U aufzurufen. Mein Beitrag ist zwischen 1:22:33 und 1:42:00 zu sehen.
Ausgegangen bin ich von der Erkenntnis aus dem "Kleinen Prinzen" von Antoine de Saint-Exupéry, dass menschliche Beziehungen das Wichtigste sind, dass sie aber nur mit dem Herzen und nicht nur mit dem Auge richtig zu erkennen sind. Die meisten Erwachsenen haben allerdings Schwierigkeiten damit. Ich habe die Tatsache hinzugefügt, dass Menschen mit wenig Pigment in ihrer Haut immer noch dazu neigen, sich nur deshalb für "außergewöhnlich" zu halten.
Zu den Personen (und Schriften), die de Saint-Exupérys Einsicht stützen und ergänzen können, gehören:
- die Präsidenten Biden, Xi und Putin,
- der Humanist Kurt Vonnegut und
- die Bergpredigt aus dem Mathäus-Evangelium
- Daniel Berrigan und
- Theilhard de Chardin
Als Abschluss meines Beitrages habe ich eine Zeile aus Friedrich Schillers Gedicht "An die Freude" gewählt, die 1785 geschrieben wurde – zur gleichen Zeit, als die Gründerväter der USA – wie Schiller – erklärt haben, dass alle Menschen gleich geschaffen seien. Schon damals waren die Erklärungen und das Verhalten der Gründerväter wegen ihrer begrenzten Sichtweise und ihres eigensüchtigen wirtschaftlichen Interesses an der Erhaltung der Sklaverei aber nicht miteinander in Einklang zu bringen.
Die gestrige Rede des US-Außenministers Antony Blinken zu China erinnert uns daran, dass in den Augen Washingtons und des von den USA geführten Weißen Westens Farbige, obwohl sie etwa drei Viertel der Weltbevölkerung ausmachen, auch heute noch nicht als Brüder oder Schwestern der Weißen gelten.
Ironischerweise ist der Weiße Westen, so wie sich das weltweite Kräfteverhältnis entwickelt hat, in der Tat "außergewöhnlich" geworden – aber auf eine völlig neue und für ihn sehr nachteilige Weise. Der von Hybris geprägte Exzeptionalismus hat den lilienweißen Westen auf eine deutliche Minderheit reduziert – eine Minderheit, die, wenn es nicht zu einem Atomkrieg kommt, nicht mehr in der Lage ist, dem Rest der Welt ihren Willen aufzuzwingen, wie das "in früheren Zeiten" üblich war.
Präsident Biden sollte sich mit zum Denken fähigen Menschen umgeben, die Veränderungen erkennen und ihm erklären können, wie "außergewöhnlich" gefährlich es wäre, so weiterzumachen, als habe sich nichts geändert.
Auf jeden Fall hatten Schiller und Beethoven die richtige Idee:
Alle Menschen werden Brüder!
(aus der Ode an die Freude im 4.Satz der 9. Sinfonie von Beethhoven)
So sollte es sein.
Infos über Ray McGovern sind nachzulesen unter https://de.wikipedia.org/wiki/Ray_McGovern . Die Ergänzungen und Links haben die Übersetzer eingefügt.
Quelle: ( https://raymcgovern.com/2022/05/27/why-is-win-win-a-no-no/ )
Weitere Beiträge in dieser Kategorie
- Chas Freeman: Iran zerschmettert US-Macht im Nahen Osten
- Apathie und Schockstarre – Warum bleiben die Ängste vor einer Ausweitung des Krieges stumm und folgenlos?
- Die Jugend des Globalen Südens strömt ins "isolierte" Russland
- Mit einem Russland-freundlichen Buch quer durch Deutschland
- Deutsche Atomwaffengegner auf der Anklagebank
- Willy Wimmer: Der grüne Krieg
- Brief an Bundskanzler Scholz zu Taurus-Lieferungen, Krieg, Uno-Charta, Völkerrecht, Freiheitsrechte als Schutz vor dem Staat
- Der IGH bestreitet Behauptungen über unanfechtbare moralische Ziele und erschüttert das westliche Machtgefüge
- Konzert anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung Leningrads von den Nazis
- Bhadrakumar: Ein Jahrestag, den der Westen lieber vergessen würde
- Bhadrakumar: IGH-Urteil zum Gaza-Streifen steht bevor
- BRICS-Mitglied Südafrika zieht gegen Zionismus vor Gericht
- Ein Riss in der 75 Jahre alten Mauer der Straflosigkeit: Südafrikas gerichtliche Schritte gegen den israelischen Völkermord
- Patrick Lawrence: Der Außenseiter unter uns
- Mearsheimer: Völkermord in Gaza
- Die Welt hat John Pilger verloren
- Kurt Tucholsky 1931: "Man hat ja noch niemals versucht, den Krieg ernsthaft zu bekämpfen"
- «Sagen wir nein zu den Kriegen, ja zum Frieden und ja zum Überleben des Planeten»
- Der Fortbestand der Dominanz Washingtons über die UNO
- Gideon Levy: Der zionistische Tango: ein Schritt nach links, ein Schritt nach rechts
- Harald Kujat: «Die Ukraine kann diesen Krieg nicht gewinnen»
- Craig Mokhiber: «Herr Hochkommissar, wir haben erneut versagt.»
- Roger Waters äußert sich zu den Vorwürfen in Deutschland & dem Israel-Gaza-Konflikt
- Chris Heges: Brief an die Kinder in Gaza