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Alfred Adler und die Individualpsychologie

Was wir über die wissenschaftlichen Erkenntnisse des grossen Psychologen Alfred Adler wissen sollen  – Ein Bericht (SWR-Kultur Wissen 28 Min.) anlässlich des 150. Geburtstags von Alfred Adler am 7. Februar 2020

publiziert: 09. November 2022
Von Rolf Cantzen - SWR-Kultur Wissen 4.2.2020, 4:31 Uhr

„Leben heißt sich entwickeln“ schreibt Alfred Adler in seinem 1933 erschienenen Bestseller „Der Sinn des Lebens“. Er etablierte seine Individualpsychologie als optimistische, wissenschaftlich korrekte Alternative zur Psychoanalyse von Sigmund Freud.

Hören Sie hier einen Bericht zu der Persönlichkeit Alfred Adlers und seiner Zeit (SWR-Wissen 28 Min.)

Das Denken Alfred Adlers folgt einem naturwissenschaftlichen Menschenbild. Der Mensch sei nicht „des Menschen Wolf“, wie Thomas Hobbes resümierte, sondern potenziell sozial auf „gegenseitige Hilfe“ angelegt.

Als Anhänger Darwins interpretierte Adler die Evolution des Menschen nicht als brutalen Kampf ums Dasein. Während einige Darwinisten den Raubtierkapitalismus ihrer Zeit gemäß dem Prinzip „jeder gegen jeden“ als „naturgemäß“ rechtfertigten, schloss sich Adler dem optimistischen Verständnis des Naturwissenschaftlers Peter Kropotkin an ["Die gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt"]. Demnach geht der Mensch als ein soziales, mitfühlendes Wesen aus der Evolution hervor und kann in einer freien sozialen Gesellschaft glücklich werden. Der Mensch sei letztlich „edel, hilfreich und gut“. Wer unsozial, kalt und rücksichtslos ist, gehe dagegen im Prozess der Evolution unter.


Quelle: SWR Kultur

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