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Doctorow: Historisches Treffen des iranischen Präsidenten Raisi und des saudischen Premierministers Mohammed bin Salman (MbS) heute in Riad, über das der Mainstream nichts sagt

Von Gilbert Doctorow 11. November 2023  – übernommen von gilbertdoctorow.com
11. November 2023

Wieder einmal hat es den Anschein, dass die westlichen Mainstream-Medien darauf warten, dass Washington ihnen die Pressemitteilung vorgibt, bevor sie über eine der bemerkenswertesten internationalen Entwicklungen des Tages berichten. Dies ist umso bemerkenswerter, weil die Meldung, die die nicht-westlichen Medien für ihre Berichterstattung verwenden, von der… Agence France Presse stammt.

*Siehe  https://www.ndtv.com/world-news/gaza-in-focus-as-arab-leaders-iran-president-meet-in-saudi-arabia-4565957

Für diejenigen, die mit den indischen Medien nicht vertraut sind: ndtv.com ist ein Fernsehsender in Hindi, der dem größten Unternehmenskonglomerat Indiens, der Adani-Gruppe, gehört. Europäer haben von Adani höchstwahrscheinlich im Zusammenhang mit seiner Tochtergesellschaft für Hafenmanagement gehört, die plant, ihre Präsenz in Griechenland zu erweitern.

Der obige Link wurde mir heute früh von WION, Indiens globalem englischsprachigem Sender, zugesandt, als dieser um ein Interview bat, um die Bedeutung der Ereignisse zu erörtern, die sich heute in Riad abspielen, wo die Führer der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) zusammensitzen und über das weitere Vorgehen im Hamas-Israel-Krieg beraten. Was WION selbst betrifft, so möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf den Standort des Studios der Gastgeber dieser Sendung lenken   – Durban, Südafrika. Wie der chinesische Fernsehsender CGTN oder wie die Urheber aller globalen Nachrichtensender, CNN und BBC, hat WION Studios in verschiedenen Ländern der Welt, nicht nur in Mumbai.

Wenn mein Videointerview von WION auf youtube ins Internet gestellt wird, werde ich den link dazu unten hinzufügen. Es scheint jetzt auf Facebook unter der folgenden Kennung verfügbar zu sein: Iran’s President Ebrahim Raisi in Saudi Arabia Alyson Le Grange joins Dr Gilbert Doctorow. In der Zwischenzeit, um den "Sensations"-Wert dessen, was ich sagen werde, nicht zu verlieren, gebe ich hier die wichtigsten Punkte wieder.

Der WION-Moderator bezeichnete das heutige Treffen in Riad als "historisch" und wies darauf hin, dass es sich um den ersten Besuch eines iranischen Führers in Saudi-Arabien seit 11 Jahren handelt. Der Besuch von Präsident Raisi findet im Rahmen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (Organization of Islamic Cooperation   – OIC) statt, der der Iran als Mitglied angehört. Es ist unklar, ob es ein Treffen zwischen Raisi und MbS geben wird. Doch allein die Tatsache, dass er in Riad empfangen wird, macht diesen Tag zu einem denkwürdigen Ereignis, wenn man bedenkt, dass der Iran und Saudi-Arabien seit jeher um die Führungsrolle in der Region des Nahen Ostens konkurrieren und dass der Iran vom Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der Hamas profitiert hat   – auf Kosten der Saudis, deren fast vollendete Normalisierung der Beziehungen zu Israel durch den Hamas-Angriff vom 7. Oktober zunichte gemacht wurde.

In dem oben zitierten Artikel wird die Skepsis eines Sprechers des Islamischen Dschihad erwähnt, dass das heutige Treffen in Riad irgendetwas von praktischem Wert erreichen kann. Das ist durchaus richtig, wenn man mit "praktischem Wert" eine Einigung über gemeinsame militärische Maßnahmen gegen Israel meint, um dessen tödliches Wüten in Gaza zu beenden. Alle staatlichen Akteure in der Region und sogar die nichtstaatliche Hisbollah im Libanon lehnen nachweislich eine Eskalation zu einem breiteren, regionalen Krieg ab.

Genau hier kann die Anwesenheit von Raisi bei dem Treffen die Wut aller muslimischen Staaten in der Region über das Abschlachten ihrer palästinensischen Brüder durch die israelischen Verteidigungskräfte von der harten Macht (hard power) auf die weiche Macht (soft power) umlenken. Vor einer Woche schlug Raisi vor, dass die Öl- und Gasexporteure des Nahen Ostens ein Embargo für Lieferungen in alle Länder verhängen, die die israelische Aggression unterstützen. Damit nahm er sich ein Beispiel an den USA, die Wirtschafts- und Handelssanktionen in großem Umfang als Ersatz für einen heißen Krieg einsetzen, um Länder zu zerstören, deren Politik den USA nicht gefällt.

Ja, mögen Sie einwenden, ein Embargo für Lieferungen in die Vereinigten Staaten hätte wenig Sinn, da das Land jetzt eher Exporteur als Importeur von Kohlenwasserstoffen ist. Ein solches Embargo könnte jedoch verheerende Auswirkungen auf die EU-Mitgliedstaaten haben, die aufgrund ihrer Sanktionen gegen Russland ohnehin schon knapp bei Kasse sind. Zumindest könnte die bloße Androhung eines Embargos dazu dienen, die Kluft zwischen den EU-Mitgliedstaaten, die Ursula van der Leyen auf ihrem ideologisch geprägten Weg in die Hölle folgen, und denjenigen EU-Mitgliedstaaten, die noch ein Verständnis für die objektive Realität haben, zu vertiefen.

Beobachten Sie diesen Raum!

Quelle: https://gilbertdoctorow.com/
Mit freundlicher Genehmigung von Gilbert Doctorow
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus

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