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Riesiger Friedensmarsch auf Kiew

Von Willy Wimmer
14. Juli 2016
Mit den Bildern aus der Ukraine wird das ganze Dilemma in Europa deutlich. In der Ukraine haben die Kirchen den Menschen noch etwas zu sagen und die Menschen lassen sich nicht alles durch die Regierenden bieten. Die Menschen wollen Frieden und sie gehen dafür nicht nur auf die Straßen. Sie pilgern über hunderte von Kilometern und nehmen damit unglaubliche Strapazen auf sich.

Der damit deutlich werdende Aufschrei der Menschen gegen die gegenwärtigen Verhältnisse ist so dramatisch, daß weder die Staatsgewalt noch die rechtsfaschistischen Kräfte es wagen, sich den Pilgern in den Weg zu stellen. Wo sind bei uns die Pilgerzüge, die sich den Kriegstreibern in den Weg stellen und wo die Kirchen, deren Priester den Menschen noch etwas zu sagen haben?

Die Bilder könnten gegensätzlicher nicht sein. Der Westen, der hinter dem schlimmen Schicksal der Ukraine steht und alles dort letztlich zu verantworten hat, glänzt durch Militärmanöver und dramatisches Säbelrasseln.

Dagegen zeigen die Menschen in einem tiefgläubigen Land mit ihren Friedenszügen, was der christliche Glaube in und für ein Volk bewirken kann. Wir im Westen sollten uns nicht täuschen, was die tatsächliche Lage in der Ukraine anbelangt.

Dabei ist es geradezu unglaublich, daß die Pilgerzüge im Westen der Ukraine ihren Ausgang genommen haben. In dem Teil der Ukraine, der schon dem Bilde nach an das alte Österreich erinnert und das bislang nach Westen oder in die Eigenstaatlichkeit strebte. 

Wer in den letzten Jahren nach dem westlich unterstützten Putsch gegen die legitime Regierung in Kiew angenommen hatte, daß es keine staatliche Kooperation mit den alten faschistischen Strukturen in diesem Lande geben würde, sah sich enttäuscht.

Die Europäische Union hatte nicht das geringste dagegen einzuwenden, riesige Finanzströme dem "rechten Sektor" zugute kommen zu lassen, solange sich diese Kräfte gegen den russisch-sprechenden Teil der Ukraine oder Rußland selbst einsetzen ließen. Der deutsche Widersinn kam dabei besonders deutlich zu Tage. Hier wurde der Verbotsantrag gegen die NPD beim Bundesverfassungsgericht eingereicht und deutsches Regierungsgeld stärkte die "Asow"-und sonstigen Bataillone im Kampf gegen alles das, was "russisch" war und ist.

Die Pilgerzüge haben nichts von dem "an sich", was in den letzten Jahren die Wiege des russischen Volkes in Europa so auseinandergetrieben hatte. Man muß sich in beiden Ländern nur  einmal die Mehrzahl der Ehepaare ansehen, um eines feststellen zu können: Russen heiraten Ukrainer und umgekehrt. Hier haben nach dem Zerfall der Sowjetunion jene westlichen Kräfte angesetzt, die schon vor dem Ersten Weltkrieg über den Council on foreign relations aus Chicago alles unternommen haben, die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie auseinander zu jagen.

Das für Mitteleuropa so desaströse amerikanische Modell wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion nicht nur in der Ukraine umgesetzt. Rußland ist jetzt das Ziel. Dagegen stehen die Menschen in der Ukraine auf. Sie wollen sich ihre Mitmenschlichkeit nicht auch noch nehmen lassen. Und es ist das christliche Kreuz, das ihre Friedenspilgerzüge bestimmt.

Sehen Sie hier das Video vom Friedensmarsch Ukrainischer Orthodoxer nach Kiew, beeindruckend das "Volk"   – der Mut und die Konsequenz:
https://www.youtube.com/watch?v=yOAxKT5jLnE

13. Juli 2016 Update 22:00

Noch ist alles ruhig. Die Regierung in Kiew tobt und fordert jetzt unverblümt den Rechten Sektor auf einzugreifen und die Ankunft in Kiew zu verhindern. Das ist aber bereits unmöglich geworden. Die Kreuzzüge werden immer umfangreicher und die schieren Menschenmassen sind einfach zu groß, als daß man sie noch stoppen könnte. Selbst Gewalt richtet gegen Hunderttausende aus drei Richtungen nichts mehr aus.Der ukrainische Geheimdienst SBU soll die riesigen Prozessionen beobachten, sich aber zurückhalten. Einzelne Gruppen des Rechten Sektors stehen auch bisweilen am Straßenrand, beschimpfen und bepöbeln die Pilger, trauen sich aber bisher nicht wirklich, die Leute anzugreifen.

Die Leute stehen überall am Straßenrand, verneigen sich, bekreuzigen sich. Immer mehr ziehen mit.

Der Zug, der aus dem Westen auf Kiew zuwandert, startete vom Heiligen Himmelfahrtskloster in Potschajiw in der Oblast Tarnopil aus. Am Auszug aus dem Kloster beteiligten sich mindestens 5.000 Gläubige (Fotos: http://uoj.org.ua/novosti/sobytiya/krestnyy-khod-2016-iz-pochaevskoy-lavry-vyshli-okolo-5-tys-veruyushchikh) was man nach Minute 3 des untenstehenden Videos gut sehen kann. Als die Prozession die erste Etappe erreichte, waren es schon Zehntausend (Fotos: http://uoj.org.ua/novosti/sobytiya/kolichestvo-uchastnikov-krestnogo-khoda-iz-pochaeva-dostiglo-10-tysyach-foto) Pilger, die im Namen von Liebe, Frieden und Gebet nach Kiew ziehen. Hier gibt es ein Video mit Aufnahmen davon:

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Quelle: Quer-Denken TV
http://quer-denken.tv/ukrainer-stehen-auf-zigtausende-auf-einem-friedensmarsch-nach-kiew/