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Nachrichtensammlung unseres Freundes, des Journalisten und Filmemachers (wg) aus Brasilien

Pepe Escobar, Thierry Meyssan, Paul Steinhardt und mehr...
16. Juli 2022
Ohne jedes Blatt vorm Mund und mit seinem unvergleichlichen (brasilianischen) Galgenhumor stellt Pepe Escobar mal wieder den Überblick über das Treiben des kollektiven Westens her. Kurz vorm 14.Juli kommentiert Thierry Meyssan die frz. Parlamentswahlen und entlarvt einmal mehr die neo-koloniale Außenpolitik der Regierung Macron. Dazu passend: Dagmar Henn über den "Schlangenmensch von Warschau" und dessen Geschichtsverbiegung. Äußerst lesenswert auch Paul Steinhardts Analyse eines urdeutschen Phänomens namens Robert Habeck. Im Schatten verbleiben derzeit die Ereignisse in Lateinamerika. Deshalb ein Beitrag aus dem Resumen Latinoamericano über den Besuch des mexikanischen Präsidenten Andres Manuel Lopez Obradors (AMLO) bei Biden, der ihm aber nur 30 Minuten (!) widmete.

Geschätzte Leserin, geschätzter Leser, liebe Freunde, der Nachrichtensammlung eines Freundes verdanken wir seit Jahren wichtige Hinweise zur Weltsicht aus der Optik des globalen Südens. Die heutige Auswahl ist wieder vollgepackt und wir machen einen Versuch, Ihnen das ganze Paket zur Wochenendlektüre auf den Tisch zu legen. Normalerweise nehmen wir einzelne Texte heraus und viel Wichtiges fällt unter den Tisch - es gibt ja so viel zu lesen in den sozialen Netzwerken. Die Spreu vom Weizen zu trennen, fällt nicht immer leicht und wir möchten Ihre Mailbox auch nicht überfrachten. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein gutes, sonniges, Wochenende, verlieren Sie den Optimismus nicht, denn die gute Nachricht ist, dass der Mensch eine soziale Natur hat und biologisch "nicht zum Krieg verdammt" ist, wie es in der "Declaration of Violence in Sevilla" steht. So hoffen wir, wiederum einen Beitrag leisten zu können, damit der US-unterjochte kollektive Westen sein selbstschädigendes Joch erkennt und die menschliche Vernunft die Oberhand gewinnt. Herzlich Margot und Willy Wahl

Russland und China haben noch nicht einmal damit begonnen, die Schmerzgrenze zu erhöhen.

(English: Russia and China haven’t even started to ratchet up the pain dial

https://thesaker.is/russia-and-china-havent-even-started-to-ratchet-up-the-pain-dial/)

"Wenn der kollektive Westen von Russophobie geblendet ist, dann treibt ihn der Regierungserfolg der Kommunistischen Partei Chinas - die in wenigen Jahrzehnten das Leben von mehr Menschen verbessert hat als irgendjemand sonst in der Geschichte - völlig in den Wahnsinn."

"Die engere Integration wurde durch das St. Petersburger Forum 2016 und das BRI-Forum 2017 vorangetrieben. Das übergeordnete Ziel: die Schaffung einer neuen Ordnung in Asien und in ganz Eurasien im Einklang mit dem Völkerrecht unter Beibehaltung der individuellen Entwicklungsstrategien jedes betroffenen Landes und unter Wahrung seiner nationalen Souveränität."

von  Pepe Escobar / The Saker / July 13, 2022 / 17278 Views /  66 Kommentare / Übs: DeepL

Die Suicide Spectacular Summer Show, die derzeit in ganz Europa auf den Bildschirmen zu sehen ist, läuft zum Erstaunen praktisch des gesamten Globalen Südens in vollem Ornat: ein trashiges, witziges Gotterdammerung-Remake, bei dem die wagnerianische Grandezza durch Twerking ersetzt wird.

Dekadente römische Kaiser hatten wenigstens ein gewisses Maß an Pathos. Hier haben wir es einfach mit einer giftigen Mischung aus Hybris, abscheulicher Mittelmäßigkeit, Verblendung, krudem ideologischem Schafsdenken und völliger Irrationalität zu tun, die sich im rassistischen/supremazistischen Schlamm des weißen Mannes suhlt - alles Symptome einer tiefgreifenden Seelenkrankheit.

Es als den Biden-Leyen-Blinken-Westen oder so zu bezeichnen, wäre zu reduktionistisch: Schließlich handelt es sich um mickrige Politiker/Funktionäre, die lediglich Befehle nachplappern. Es handelt sich um einen historischen Prozess: physische, psychische und moralische kognitive Degeneration, eingebettet in die offensichtliche Verzweiflung der NATO-Staaten bei dem Versuch, Eurasien einzudämmen, was gelegentliche tragikomische Skizzen wie einen NATO-Gipfel ermöglicht, auf dem der Krieg gegen praktisch den gesamten Nicht-Westen ausgerufen wird.

Wenn sich Präsident Putin vor den Duma-Chefs und den Vorsitzenden der politischen Parteien an den kollektiven Westen wendet, fühlt sich das an wie der Einschlag eines Kometen auf einem trägen Planeten. Es ist nicht einmal ein Fall von "in der Übersetzung verloren". "Sie" sind einfach nicht in der Lage, es zu verstehen.

Der "You Ain't Seen Nothin' Yet"-Teil war zumindest so formuliert, dass er auch von Einfaltspinseln verstanden wurde:

"Heute hören wir, dass sie uns auf dem Schlachtfeld besiegen wollen, nun, was soll ich sagen, sollen sie es doch versuchen. Wir haben schon oft gehört, dass der Westen uns bis auf den letzten Ukrainer bekämpfen will - das ist eine Tragödie für das ukrainische Volk. Aber es sieht so aus, als würde es darauf hinauslaufen. Aber jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen noch gar nicht richtig angefangen haben."

Fakt. Bei der Operation Z setzt Russland nur einen Bruchteil seines militärischen Potenzials, seiner Ressourcen und seiner hochmodernen Waffen ein.

Dann kommen wir zu dem wahrscheinlichsten Weg, der auf dem Kriegsschauplatz vor uns liegt:

"Wir lehnen Friedensverhandlungen nicht ab, aber diejenigen, die sich weigern, sollten wissen, dass es für sie umso schwieriger wird, mit uns zu verhandeln, je länger es sich hinzieht."

Die Schmerzgrenze wird langsam, aber sicher an allen Fronten hochgeschraubt.

Doch der Kern der Sache wurde schon früher in der Rede angesprochen: Die "Erhöhung der Schmerzgrenze" bezieht sich auf die Demontage des gesamten Gebäudes der "regelbasierten internationalen Ordnung". Die geopolitische Welt hat sich verändert. Für immer.

Hier ist die wohl wichtigste Passage:

"Sie hätten verstehen müssen, dass sie bereits mit dem Beginn unserer militärischen Sonderoperation verloren haben, denn ihr Beginn bedeutet den Beginn eines radikalen Zusammenbruchs der Weltordnung nach amerikanischer Art. Dies ist der Beginn des Übergangs vom liberal-globalistischen amerikanischen Egozentrismus zu einer wirklich multipolaren Welt - einer Welt, die nicht auf egoistischen Regeln beruht, die jemand für sich selbst erfunden hat und hinter denen nichts anderes als das Streben nach Hegemonie steht, nicht auf heuchlerischen Doppelstandards, sondern auf dem Völkerrecht, auf der wahren Souveränität der Völker und Zivilisationen, auf ihrem Willen, ihr historisches Schicksal, ihre Werte und Traditionen zu leben und eine Zusammenarbeit auf der Grundlage von Demokratie, Gerechtigkeit und Gleichheit aufzubauen. Und wir müssen begreifen, dass dieser Prozess nicht mehr aufzuhalten ist".

Treffen Sie das Dreigestirn

Man kann sagen, dass Putin und der russische Sicherheitsrat eine taktische Trifecta umsetzen, die den kollektiven Westen auf einen amorphen Haufen biologisch kopfloser Hühner reduziert hat.

Die Dreierkombination besteht aus dem Versprechen von Verhandlungen - allerdings nur, wenn man die stetigen Fortschritte Russlands in Noworossija bedenkt -, der Tatsache, dass sich Russlands globale "Isolation" in der Praxis als Unsinn erwiesen hat, und dem Kniff mit der sichtbarsten aller Schmerzgrenzen: Die Abhängigkeit Europas von russischer Energie.

Der Hauptgrund für das anschauliche, donnernde Scheitern des G20-Außenministergipfels auf Bali ist, dass die G7 - oder die NATO-Staaten plus die amerikanische Kolonie Japan - die BRICS-Staaten plus die wichtigsten Akteure des globalen Südens nicht dazu zwingen konnten, Russland zu isolieren, zu sanktionieren und/oder zu dämonisieren.

Im Gegenteil: Mehrere Interpolationen außerhalb der G20 deuten auf eine noch stärkere eurasische Integration hin. Hier ein paar Beispiele.

Der erste Transit russischer Produkte nach Indien über den Internationalen Nord-Süd-Verkehrskorridor (INSTC), der Eurasien von Mumbai über iranische Häfen (Chabahar oder Bandar Abbas), das Kaspische Meer sowie Süd- und Zentralrussland bis zur Ostsee durchquert, ist nun in Kraft. Entscheidend ist, dass diese Route kürzer und billiger ist als der Weg durch den Suez-Kanal.

Parallel dazu bestätigte der Leiter der iranischen Zentralbank, Ali Salehabadi, dass zwischen Teheran und Moskau ein Memorandum über die Zusammenarbeit zwischen Banken unterzeichnet wurde.

Das bedeutet eine praktikable Alternative zu SWIFT und ist eine unmittelbare Folge des Antrags Irans auf Aufnahme als BRICS-Vollmitglied, der auf dem jüngsten Gipfel in Peking angekündigt wurde. Die BRICS sind seit 2014, als die Neue Entwicklungsbank (NDB) gegründet wurde, mit dem Aufbau ihrer eigenen Finanzinfrastruktur beschäftigt, einschließlich der baldigen Schaffung einer gemeinsamen Reservewährung. Als Teil dieses Prozesses ist die Harmonisierung der russischen und iranischen Bankensysteme unumgänglich.

Auf dem bevorstehenden Gipfeltreffen in Samarkand im September wird der Iran außerdem Vollmitglied der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) werden.

Parallel dazu festigen Russland und Kasachstan ihre strategische Partnerschaft: Kasachstan ist ein wichtiges Mitglied der BRI, der EAEU und der SCO.

Indien rückt in allen Bereichen des Handels - einschließlich Energie - noch näher an Russland heran.

Und am kommenden Dienstag wird Teheran Schauplatz eines entscheidenden persönlichen Treffens zwischen Putin und Erdogan sein.

Isolation? Wirklich?

An der Energiefront ist zwar erst Sommer, aber in mehreren EU-Breitengraden, insbesondere in Deutschland, grassiert bereits eine wahnsinnige Paranoia. Für Erheiterung sorgt die Tatsache, dass Gazprom Berlin immer darauf hinweisen kann, dass eventuelle Lieferprobleme bei Nord Stream 1 - nach der spannungsgeladenen Rückkehr der berüchtigten reparierten Turbine aus Kanada - durch die Implementierung von Nord Stream 2 gelöst werden können.

Da die ganze europäische Selbstmord-Spektakel-Sommer-Show nichts anderes ist als eine geschmacklose, von der Stimme des Meisters befohlene, selbst auferlegte Folter, ist die einzige ernsthafte Frage, welche Schmerzgrenze Berlin dazu zwingen wird, sich tatsächlich hinzusetzen und im Namen der legitimen deutschen industriellen und sozialen Interessen zu verhandeln.

Es wird hart auf hart kommen. Außenminister Lawrow brachte es auf den Punkt, als er kommentierte, dass die Minister des untergehenden Westkollektivs auf Bali wie infantile Gören posierten, um nicht mit ihm gesehen zu werden: Das liege an "ihrem Verständnis der Protokolle und ihrer Höflichkeit".

Das ist Diplo-Talk für "ein Haufen von Idioten". Oder noch schlimmer: kulturelle Barbaren, denn sie waren nicht einmal in der Lage, die hyperhöflichen indonesischen Gastgeber zu respektieren, die Konfrontationen verabscheuen.

Lawrow zog es vor, die "gemeinsame strategische und konstruktive" russisch-chinesische Arbeit gegenüber einem sehr aggressiven Westen zu preisen. Und damit kommen wir zum Meisterstück des Schattenspiels auf Bali - mit mehreren Schichten geopolitischen Nebels.

Die chinesischen Medien, die stets mit dem Undurchsichtigen kokettieren, versuchten, das über fünfstündige Treffen zwischen Außenminister Wang Yi und Minister Blinken als "konstruktiv" darzustellen.

Das Faszinierende dabei ist, dass die Chinesen am Ende etwas Entscheidendes in den endgültigen Entwurf ihres Berichts einfließen ließen, das offensichtlich von den Machthabern genehmigt wurde.

Lu Xiang von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften ging frühere Berichte durch - insbesondere den von "Yoda" Yang Jiechi, der Jake Sullivan routinemäßig in gebratene Ente verwandelt - und betonte, dass Wangs "Warnungen" an die Amerikaner diesmal "die strengsten im Wortlaut" waren.

Das ist ein Diplo-Code für "You Better Watch Out": Wang sagte zu Little Blinkie: "Schaut euch nur an, was die Russen gemacht haben, als sie die Geduld mit euren Eskapaden verloren haben."

Der Ausdruck "Sackgasse" wurde während des Treffens zwischen Wang und Blinken immer wieder verwendet. So musste die Global Times am Ende sagen, wie es wirklich ist:  "Die beiden Seiten stehen kurz vor einem Showdown."

"Showdown" ist das, was der Endzeitfanatiker und Möchtegern-Tony-Soprano Mike Pompeo mit Inbrunst von seiner Hasskanzel predigt, während die Combo hinter dem senilen "Führer der freien Welt", der buchstäblich vom Teleprompter abliest, aktiv auf den Zusammenbruch der EU hinarbeitet - in mehr als einer Hinsicht.

Die Combo, die in Washington an der Macht ist, "unterstützt" tatsächlich die Vereinigung von Großbritannien, Polen, der Ukraine und den drei baltischen Zwergen als ein von der NATO/EU getrenntes Bündnis - mit dem Ziel, "das Verteidigungspotenzial zu stärken". Das ist die offizielle Position des US-Botschafters bei der NATO, Julian Smith.

Das eigentliche imperiale Ziel besteht also darin, die bereits zerbrechende EU in Mini-Bündnisse aufzuspalten, die allesamt ziemlich zerbrechlich und offensichtlich besser "handhabbar" sind, da die Brüsseler Eurokraten, geblendet von grenzenloser Mittelmäßigkeit, dies offensichtlich nicht kommen sehen.

Was der globale Süden abnimmt

Putin macht immer wieder deutlich, dass die Entscheidung für die Operation Z - eine Art präventive "kombinierte Waffen- und Polizeiaktion", wie sie von Andrej Martjanow definiert wurde - unter Berücksichtigung einer Reihe materieller und sozio-psychologischer Vektoren sorgfältig berechnet wurde.

Die anglo-amerikanische Strategie ihrerseits zielt auf eine einzige Obsession ab: die Verdammung jeder möglichen Umgestaltung der derzeitigen "regelbasierten internationalen Ordnung". Um den Fortbestand dieser Ordnung zu sichern, wird kein Mittel gescheut. Es handelt sich in der Tat um einen Totalen Krieg - mit mehreren hybriden Schichten, und ziemlich besorgniserregend, mit nur wenigen Sekunden bis Mitternacht.

Und genau da liegt der Knackpunkt. "Desolation Row" wird schnell zu "Desperation Row", da sich die gesamte russophobe Matrix als nackt erweist, ohne zusätzliche ideologische - und sogar finanzielle - Feuerkraft, um zu "gewinnen", abgesehen von der Verschiffung einer Sammlung von HIMARS in ein schwarzes Loch.

Geopolitisch und geoökonomisch sind Russland und China dabei, die NATOstan bei lebendigem Leibe aufzufressen - und das in mehr als einer Hinsicht. Hier ist zum Beispiel ein synthetischer Fahrplan dafür, wie Peking die nächste Phase einer qualitativ hochwertigen Entwicklung durch kapitalgestützte industrielle Modernisierung angehen wird, die sich auf die Optimierung von Lieferketten, die Importsubstitution harter Technologien und "unsichtbare Champions" der Industrie konzentriert.

Wenn der kollektive Westen von Russophobie geblendet ist, dann treibt ihn der Regierungserfolg der Kommunistischen Partei Chinas - die in wenigen Jahrzehnten das Leben von mehr Menschen verbessert hat als irgendjemand sonst in der Geschichte - völlig in den Wahnsinn.

Auf dem gesamten russisch-chinesischen Wachturm hat es nicht so lange gedauert, bis es soweit war. BRI wurde von Xi Jinping im Jahr 2013 ins Leben gerufen. Nach dem Maidan im Jahr 2014 rief Putin 2015 die Eurasische Wirtschaftsunion (EAEU) ins Leben. Im Mai 2015 wurde in einer gemeinsamen Erklärung Russlands und Chinas die Zusammenarbeit zwischen der BRI und der EAEU besiegelt, wobei der SOZ eine wichtige Rolle zugewiesen wurde.

Die engere Integration wurde durch das St. Petersburger Forum 2016 und das BRI-Forum 2017 vorangetrieben. Das übergeordnete Ziel: die Schaffung einer neuen Ordnung in Asien und in ganz Eurasien im Einklang mit dem Völkerrecht unter Beibehaltung der individuellen Entwicklungsstrategien jedes betroffenen Landes und unter Wahrung seiner nationalen Souveränität.

Das ist im Wesentlichen das, was auch die meisten Länder des globalen Südens abnehmen. Es scheint, als gäbe es ein grenzüberschreitendes, instinktives Verständnis dafür, dass Russland und China trotz großer Schwierigkeiten und ernster Herausforderungen nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum an der Spitze des Schocks des Neuen stehen, während der kollektive Westen, nackt, benommen und verwirrt, seine Massen völlig zombifiziert, in den Strudel des psychologischen, moralischen und materiellen Zerfalls gerät.

Es steht außer Frage, dass der Schmerz in mehrfacher Hinsicht verschärft werden wird.

https://thesaker.is/russia-and-china-havent-even-started-to-ratchet-up-the-pain-dial/

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Die NATO-Pläne gegen Russland gehen über Weißrussland (Lukaschenko)

VOLTAIRE NETZWERK | 13. JULI 2022

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Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko sagte bei einer militärischen Abschlussfeier am 12. Juli 2022, dass die Invasionspläne der NATO von Russland durch die Ukraine und Weißrussland gehen.

Lukaschenko Voltairnetzwerk
Er enthüllte, dass er am Vortag per Telefon ausführlich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die russische Spezialoperation in der Ukraine, das illegale litauische Embargo gegen den Handel zwischen Russland und seiner Kaliningrad-Exklave und vor allem über die gemeinsame Verteidigung von Weißrussland und Russland gesprochen habe.
 
https://www.voltairenet.org/article217719.html

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Die Franzosen müssen miteinander reden

"Wenn wir heute den Staat Soldaten in die Sahelzone schicken sehen, um dort neokoloniale Interessen zu schützen oder in der Ukraine ein rassistisches Regime militärisch zu unterstützen, können wir nur feststellen, dass zwischen unserer Praxis und unseren hehren Worten ein Abgrund klafft."

von Thierry Meyssan / Voltaire Net / 12. Juli 2022

Die Franzosen, die historisch gesehen die Vorreiter des politischen Wandels in Europa waren, überraschten ihre Nachbarn bei den Präsidentschaftswahlen (10. und 24. April 2022) und den Parlamentswahlen (12. und 19. Juni 2022).

Nur 47% der Wähler nahmen an der vierten Wahl teil; Ein sehr erstaunliches Ergebnis in einem Land mit einer langen Tradition des politischen Aktivismus. Obwohl 38% der registrierten Wähler Emmanuel Macron wählten, waren es nur 14%, die ihm nahestehende Abgeordnete wählten, was ihn daher zu einer „Kohabitation“ zwang.

Tatsächlich ist die Nationalversammlung, die schon lange nicht mehr ein Ort der Debatte war, sondern eine Kammer zur Aufzeichnung des Präsidentenwillens, ein Zirkus geworden, in dem sich die Abgeordneten das Wort abschneiden und sich gegenseitig zur Rechenschaft ziehen. Daher ist nicht nur die Exekutive, sondern auch die Legislative funktionsunfähig geworden..:

Weiterlesen:

https://www.voltairenet.org/article217677.html

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Wolhynien und der Schlangenmensch von Warschau   – 
Wie Polens Premier die Geschichte verbiegt 

von Dagmar Henn / RTde / 13.7.2022

Die Massaker von ukrainischen Nazikollaborateuren an Polen sind einem Bündnis mit Kiew im Weg. Der polnische Ministerpräsident müht sich, diesen Weg freizuräumen, unter Aufbietung aller Kräfte. Für Polen könnten das Vorzeichen für weitaus Schlimmeres sein.

Manchmal gerät man sehr in Versuchung, die Wendungen der Geschichte auf vermeintliche nationale Eigenschaften zu reduzieren. Bei den Polen beispielsweise könnte man sagen, sie haben eine fatale Neigung, sich die falschen Freunde zu suchen.

Schließlich traf im Sommer 1939 die damalige polnische Regierung eine kolossale Fehlentscheidung. Sie wies das sowjetische Angebot militärischer Unterstützung zurück und verließ sich auf die Bündnisse mit Frankreich und Großbritannien, die, wie sich danach erwies, nicht das Papier wert waren, auf dem sie standen. Soweit die Vorgeschichte des Molotow-Ribbentrop-Pakts. Letzterer ist in der historischen Wahrnehmung in Polen bis heute präsent; der britische Verrat allerdings wird in der Regel verdrängt, denn Briten und US-Amerikaner sind heute wieder die engsten Verbündeten.

Hätte die Sowjetunion nicht gegen die Hitlerwehrmacht gesiegt, dann gäbe es heute nicht nur kein Russland mehr, sondern ebenfalls kein Polen, denn auch die Polen waren nach der Naziideologie "slawische Untermenschen", die man irgendwie beseitigen wollte. Mit Ausnahme jener Polinnen, die "arisch" genug aussahen, dass man sie als Zuchtmaterial für die SS nach Deutschland verschleppte..:

Weiterlesen:

https://pressefreiheit.rtde.tech/meinung/143291-wolhynien-und-schlangenmensch-von-warschau/

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Mehr zum Thema: 

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Robert Habeck spielt Asino

Von Paul Steinhardt / Makroskop / 15.7.2022 

Das vom Außenbeauftragen der EU stolz verkündete „härteste Sanktionspaket ihrer Geschichte“ erweist sich immer mehr als sadomasochistischer Akt. Statt diese wirtschaftliche Selbst-Kastration zu korrigieren, versucht Robert Habeck den „schwarzen Peter“ weiterzugeben.

Eigentlich wollte ich schreiben, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck „schwarzer Peter“ spielt. Das Kartenspiel wird vom Hersteller als ein „Reisespiel“ beschrieben, das sich „optimal für einen kurzweiligen Spielspaß“ eigne. Vom Hessischen Rundfunk wird man aber darüber belehrt, dass „nichts unschuldig ist“. Der „sogenannte ‚schwarze Peter‘ sei nicht zufällig schwarz gewählt“: „Kolonialismus und Rassismus machen auch vor Spielen nicht halt“.
Ob das der Grund dafür ist, dass in Italien die Karte, die keiner haben will, ein „Asino“ ist, sei dahingestellt. Jedenfalls tut Habeck alles, um nicht wie ein dummer Esel, sondern wie ein schlauer Fuchs im Kampf gegen das säkular Böse   – kurz „Putin“   – auszusehen.

Der strahlende Held

Habeck rühmt sich damit, „der Erste zu sein, der für ein weiteres starkes EU-Sanktionspaket kämpfen wird“. Er gibt aber zu bedenken, dass „starke Sanktionen Russland und Putin mehr schaden müssen als unserer Wirtschaft“.

Es scheint, dass Exportverbote diesem habeckschen Kriterium der Stärke und Klugheit Genüge tun. Denn „wir“ erhalten zwar weniger Geld   – was man jedoch bekanntlich nicht essen kann   – während „Putin“ etwas nicht erhält, was er dringend braucht. Dummerweise sind von der Sanktionspolitik auch in Kanada gewartete Gasturbinen betroffen, was dazu geführt hat, dass die Gasversorgung Deutschlands durch „Putin“ schwer beeinträchtigt wurde.

Habeck hat sich nun hinter den Kulissen mächtig ins Zeug gelegt, um die Kanadier davon zu überzeugen, dass ein solches Exportverbot eine ausgemachte Eselei ist. An dieser Stelle ist man geneigt, dem Wirtschaftsminister Lernfähigkeit zu attestieren. Liest man dann aber, dass es ihm mit Freigabe der Turbine primär darum geht, „Putin“ eine „Ausrede“ zu nehmen, kommt man ins Grübeln.

Der perfekte Erzähler

Um nicht des Speziesismus bezichtigt zu werden, vor allem aber, um der Wahrheit die Ehre zu geben, sei darauf hingewiesen, dass wirkliche Esel zu Eseleien dieser Art nicht fähig sind. Es fehlt ihnen an der Fähigkeit, ihr Handeln durch Ideologien, die mit einer massiven Beeinträchtigung des Denkvermögens einhergehen, leiten zu lassen oder rechtfertigen zu wollen.

Die „Wirtschaftssanktionen“ des „Westens“ bieten reichlich Anschauungsmaterial dafür, in welchen bizarren Formen der geistigen Umnachtung Ideologien sich manifestieren. So zum Beispiel hat man „Putins“ Finanzvermögen eingefroren und gleichzeitig wie folgt bitterlich darüber geklagt, dass „Putin“ die Gasrechnungen nun in Rubel serviert:

Die G7-Minister seien sich einig gewesen, dass das "ein einseitiger und klarer Bruch der bestehenden Verträge" sei, so erzählt uns der vom Spiegel als „perfekter Erzähler“ gelobte Habeck. Und weiter: „Geschlossene Verträge gelten, betroffene Unternehmen müssen vertragstreu sein. Das heißt also, dass eine Zahlung in Rubel nicht akzeptabel ist."

Nun mag es auf den ersten Blick klug erscheinen, geliefertes Gas nicht zu bezahlen. Setzt allerdings voraus, dass der Verkäufer dümmer als ein Esel ist. Im vorliegenden Fall "Putin" nicht versteht, dass eine Zahlung in Geld, über das "er" nicht verfügen darf, gar keine Zahlung ist. Genau das scheint „Putin“ aber verstanden zu haben, denn er hat Polen und Bulgarien, die partout nicht in Rubel bezahlen wollten, tatsächlich den Gashahn zugedreht.

Fuchs oder Esel?

Habeck hat Stein und Bein geschworen, ebenfalls auf gar keinen Fall "unser" Gas in Rubel zu bezahlen. Denn es handle sich um den durchsichtigen „Versuch von Putin, uns zu spalten“. Vor allem aber zeige die Finanzsanktion die beabsichtigte Wirkung: „Putin“ stehe „mit dem Rücken zur Wand, sonst hätte er diese Forderung ja nicht erhoben".

Angesichts einer solchen Logik und der Tatsache, dass große deutsche Gasimporteure ihre Rechnungen inzwischen in Rubel bezahlt haben, stellt sich allerdings die Frage, ob Habeck zwar den schlauen Fuchs zu mimen weiß, sich dahinter aber nicht ein ausgewachsener Esel verbirgt.

Seine inzwischen erfolgreichen Bemühungen, die sanktionierte Turbine aus Kanada loszueisen, sprechen gegen diese Vermutung. Trotzdem ist fraglich, ob es klug ist, die Sanktionsfront aufzuweichen, nur um „Putin“ als notorischen Lügner bloßzustellen. Was die Frage aufwirft, ob Habeck tatsächlich so ein "perfekter Erzähler" ist, wie der Spiegel meint. 

Habeck scheint jedenfalls der Meinung zu sein, dass uns „Putin“ so oder so den Gashahn zuzudrehen wird. Umso mehr drängt sich die Frage auf, ob sich "Wirtschaftssanktionen" gegen „Putin“ überhaupt dergestalt konzipieren lassen, dass sie "Putin" mehr schaden als uns.  

Habeck selbst klagt auf alle Fälle über ein „Albtraum-Szenario“, sollte „Putin“ den Gashahn zudrehen. Ist es in Anbetracht dieser Macht „Putins“ aber nicht   – wie man in meiner Heimat fragen würde   – saudumm, einen Wirtschaftskrieg gegen ihn anzuzetteln?

Lustiges Spiel für die Kleinsten

Wie wäre es, den Wirtschaftskrieg zu deeskalieren, indem Habeck eine Betriebserlaubnis für Nord Stream 2 erteilt? Das hieße für einen Wirtschaftskrieger wohl, die weiße Flagge zu hissen. Deshalb bevorzugt Habeck den schwarzen Peter   – pardon, den Asino   – flugs weiterzugeben: Nicht etwa er trage mit seinen Wirtschaftssanktionen Verantwortung für ein mögliches „Albtraum-Szenario“, sondern Altbundeskanzlerin Angela Merkel, so will er seine Schutzbefohlenen glauben machen.

Merkel habe „Deutschland im Regen stehen lassen“ mit ihrer Politik einer „immer größeren Abhängigkeit von russischen fossilen Energien“. Nun mag man von der „Energiewende“ halten, was immer man will. Es gibt aber keine zwei Meinungen darüber, dass die dafür unabdingbare Errichtung von zusätzlichen Gaskraftwerken die sichere Versorgung mit noch mehr russischem Erdgas erforderte.

Daher gilt es Merkel Lob dafür zu zollen, gegen den Widerstand der Amerikaner die Fertigstellung von Nord Stream 2 betrieben zu haben. Wer dagegen Nord Stream 2 für einen Pakt mit dem Teufel hält, den trifft die folgende Kritik des Fußballphilosophen Lothar Matthäus mit voller Wucht: „Wäre, wäre Fahrradkette ...“.

Will heißen: Es ist müßig, über die Abhängigkeit von „russischen fossilen Energien“ zu lamentieren. Sie ist schlicht eine Tatsache und auf diesem Boden gilt es politisch zu agieren. Nur noch lächerlich ist es, sich einerseits als Weltklimakämpfer*innen zu inszenieren und andererseits „unsere Energieimporte von Russland ein für alle Mal (…) beenden [zu wollen]“ (Baerbock).

Vernunft unter Strafe

Die Nibelungentreue gegenüber den USA mag es erfordern, den Satz vom ausgeschlossenen Dritten zu negieren. In der realen Welt aber, in der politische Entscheidungen zu treffen sind, führt eine Politik auf dieser Basis zu einer Verletzung des Amtseids. Geradezu zwangläufig tut Habeck nicht nur nicht alles, um Schaden vom deutschen Volk abzuhalten, sondern betreibt eine „Wirtschaftspolitik“, die Michael von der Schulenburg richtig als eine „Art Selbst-Kastration“ beschreibt.

An dieser fatalen Politik dürfte sich allerdings so schnell nichts ändern. Denn Helden aus Hollywood-Drehbüchern, denen insbesondere die olivgrünen Führungsfiguren entsprungen zu sein scheinen, können nur in Schwarz-Weiß Kategorien denken. Evidenz unter vielen ist die Forderung des kriegsgrünen Vorsitzenden des EU-Ausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter, „jetzt 100 Prozent der Mittel an Ungarn einzufrieren“.

Beim „Stopp aller Zahlungen an Ungarn“ geht es nicht, wie behauptet, vornehmlich um einen sicherlich begrüßenswerten Kampf gegen die Korruption in EU-Mitgliedsländern. Denn dann müsste zumindest auch ein Stopp aller Zahlungen an Länder wie Malta, Bulgarien und Rumänien gefordert werden. Offensichtlich geht es primär darum, den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán dafür zu bestrafen, dass er sich traut, ganz offen die Wahrheit zu sagen:Wir brauchen „keine Sanktionen (gegen Russland), sondern eine sofortige Waffenruhe und sofortige Friedensverhandlungen“.

Wer eine solche vernünftige Aussage wie unsere robuste Außenministerin als "naiv und verstörend" empfindet und unter Strafe gestellt sehen will, sollte nicht über „Albtraum-Szenarien“ jammern. Allerdings hat man wie Habeck guten Grund, sich vor „einer Zerreißprobe, die wir lange nicht mehr hatten“ zu fürchten. 

https://makroskop.eu/24-2022/robert-habeck-spielt-asino/

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AMLO trifft Biden und schlägt einen Wandel zum Besseren vor

 "Präsident Biden, die Politik gegenüber Lateinamerika kann nicht mehr auf Hegemonie, sondern auf Zusammenarbeit beruhen."

Von Gustavo A. Maranges / 15. Juli 2022 / Resumen Latinoamericano

Die wichtigste Nachricht der Woche in Lateinamerika war zweifelsohne der Besuch des mexikanischen Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador (AMLO) in den Vereinigten Staaten. Obradors Besuch hatte etwas Besonderes, das ihm neuen Respekt einbrachte und die Veränderungen in der Region widerspiegelte, bei denen AMLO eine führende Rolle gespielt hat. Es handelte sich nicht um einen Präsidenten aus der Dritten Welt, der mit dem Hut in der Hand auftauchte, um vom obersten Verwalter des Imperiums ein Almosen zu erhalten. Viele Mexikaner, die Obrador unterstützten, erschienen vor dem Hotel Lombardy, wo auch Mariachi-Bands auf der Straße für ihn sangen, und seine Rede bei dem Treffen mit Joe Biden zeigte, dass AMLO ein echter populärer lateinamerikanischer Führer ist, der sich für Entwicklung und die Achtung der Souveränität seines Landes und der Region einsetzt.

"Meine Grüße an das hart arbeitende, fortschrittliche Volk der Vereinigten Staaten", so lautete AMLOs Eröffnungsrede an Biden. Es war eine direkte, wenn auch sehr subtile Botschaft darüber, was für ein Präsident er ist und was seine Prioritäten sind. Das Gespräch verlief angenehm und in einem freundlichen diplomatischen Ton, was beweist, dass AMLO eine Zusammenarbeit auf der Grundlage gegenseitigen Respekts anstrebt. Allerdings gab es während des gesamten Gesprächs auch einen unterschwelligen Ratschlag, der einen subtilen Unterschied erkennen ließ, der wie folgt interpretiert werden könnte: "Präsident Biden, die Politik gegenüber Lateinamerika kann nicht mehr auf Hegemonie, sondern auf Zusammenarbeit beruhen."

Der Austausch zwischen den beiden Staatsoberhäuptern dauerte etwas mehr als dreißig Minuten, was mehr als genug Zeit war, um zu erkennen, dass Bidens Hauptanliegen die Kontrolle der Einwandererströme an der Südgrenze der USA war. AMLO erwiderte jedoch, dass es bei dem Problem nicht nur um die Verbesserung der Infrastruktur der Grenzübergänge oder die Aufstockung der dort stationierten Truppen gehe.

Die lateinamerikanische Migration in die Vereinigten Staaten ist ein viel komplexeres Phänomen, das sich auf die Förderung menschenwürdiger Arbeitsplätze in der Region und die Umsetzung von Maßnahmen und Kooperationsprojekten zur Förderung der Entwicklung in Lateinamerika konzentrieren sollte, um so die Lebensbedingungen von Millionen potenzieller Migranten zu verbessern, damit sie ihre Heimat nicht verlassen müssen.

Biden erwähnte, dass die USA im Jahr 2021 eine Rekordzahl von Arbeitsvisa für Mexikaner ausgestellt haben, und kündigte an, dass sie in diesem Jahr die Zahl der befristeten Arbeitsgenehmigungen für Mittelamerikaner verdoppeln werden. Daraufhin erinnerte AMLO ihn daran, dass Mexiko oder Zentralamerika nicht die einzigen Ziele dieser Politik sein sollten. Vielmehr sollte sie von einer kontinentalen Projektion aus angegangen werden, was eine direkte Anspielung auf die vom ehemaligen US-Präsidenten Franklin Delano Roosevelt konzipierte Politik der "guten Nachbarn" darstellt.

In diesem Sinne beschränkte sich AMLO nicht darauf, seine Bedenken zu äußern, sondern schlug eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit vor. Diese problemlösende Haltung steht im krassen Gegensatz zur Haltung der USA.  Es ist nicht wirklich überraschend, dass die Regierung Biden eine Agenda ohne wirkliche Lösungen vorgelegt hat, während sie die wenigen positiven Schritte, die bereits unternommen wurden, wie die 4 Milliarden Dollar zur Förderung der Entwicklung und zur Eindämmung der irregulären Migration aus Mexiko und den Ländern des nördlichen Dreiecks (Guatemala, El Salvador und Honduras), nicht weiterverfolgt.

AMLO zeigte seine volle Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den USA, um die schädlichen Auswirkungen der Inflation im Kraftstoffsektor zu verringern. Zu den Maßnahmen gehört die Verdoppelung des an US-Transporteure in grenznahen mexikanischen Städten verkauften Kraftstoffs zu einem Preis, der 25 % unter dem des US-Marktes liegt. Mexiko bot auch seine Infrastruktur mit über 600 Meilen Gaspipelines zur Versorgung von Texas, New Mexico, Arizona und Kalifornien an. Dies würde bedeuten, dass 3 Millionen Menschen mit Strom aus Gas versorgt werden könnten.

AMLO forderte auch eine Überprüfung der Zölle auf mexikanische Produkte. Etwas, das die mexikanischen Produzenten aufgrund des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA) betrifft. An einem Punkt des kurzen Treffens wurde Biden stutzig, als AMLO ihn daran erinnerte, dass China jetzt "die Fabrik der Welt" sei. Anstatt Wege zur Förderung von Investitionen zur Stärkung der gemeinsamen Lebensmittel- und Energiemärkte vorzuschlagen, erklärte der US-Präsident defensiv, dass dies nicht stimme.

Zum Abschluss seiner Rede forderte er die Vereinigten Staaten auf, die Einwanderungsströme zu regulieren und zu ordnen, indem er sagte, dass die Ausstellung von mehr befristeten Arbeitsgenehmigungen für nichtlandwirtschaftliche Arbeitskräfte ein guter Schritt in diese Richtung sei und auch zum Erfolg des Plans der Regierung Biden für Infrastrukturinvestitionen beitragen werde. Abschließend hielt AMLO an seinem Versprechen fest, Migranten zu verteidigen, und forderte Biden auf, den Migrationsstatus von mehr als 11 Millionen Menschen zu regularisieren, die seit Jahren zur Entwicklung der Vereinigten Staaten beitragen, aber weder einen legalen Status noch Sozialleistungen haben.

Dieser offizielle Besuch dient als Erinnerung an die Bedeutung Mexikos und Lateinamerikas im Verhältnis zu den USA. AMLO hat gezeigt, dass der Weg der Zusammenarbeit anstelle von Einmischung oder Feindseligkeit der beste Weg zur Lösung der gemeinsamen Probleme der Region ist. Es bleibt nur abzuwarten, wie sehr Biden daran interessiert ist, einen Wandel zum Besseren herbeizuführen.

Quelle: Resumen Latinoamericano - (Englisch)

English:

https://www.resumen-english.org/2022/07/amlo-meets-biden-and-proposes-a-change-for-the-better/

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 Sitting Bull Gauer

"Die Habsucht ist ihre Krankheit (der Amerikaner). Sie nehmen den Zehnten von den Armen und Schwachen und unterstützen damit die Reichen, die herrschen. Sie beanspruchen die unser aller Mutter, die Erde, für sich und sperren ihre Nachbarn aus. Wäre Amerika doppelt so groß, wäre es (ihnen) noch nicht genug." - Sitting Bull

Sitting Bull war ein legendärer Stammeshäuptling der Hunkpapa-Lakota-Sioux. Er leistete jahrelangen Widerstand gegen die US-amerikanische Regierungspolitik.

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