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Eine Leserzuschrift zum Beitrag "Zeitenwende in den Köpfen vom 21. Oktober 2022

Eine erfreulich andere Sichtweise als die deutsche Regierung ihren Soldatinnen und Saldaten zumuten will.
Redaktion 22.10.2022
22. Oktober 2022
Der Oberstleutnant der NVA und Bataillonskommandeur erinnert sich, was er am ersten Tag als Offiziersschüler an der Hochschule der NVA gelernt hat: "All Ihr Handeln, Tun und Wirken muss immer und jederzeit der Verhinderung eines Krieges dienen!"

Zu unserem gestrigen Beitrag «Zeitenwende in den Köpfen» erhielten wir von einem treuen Seniora-Leser folgende Leserzuschrift:

Liebe Freunde,

mit Aufmerksamkeit und viel Empathie lese ich jederzeit Euren Blog.

Als Oberstleutnant der NVA und Fla-Raketen- Kommandeur, Bataillonskommandeur sowie Hochschullehrer an der OHS Löbau kenne ich mich bestens mit Waffen und Waffensystemen der Russen und der NATO aus.

Auch weiß ich um die Hegemonie, die die USA und ihre Vasallen (ja auch die BRD und neuerdings auch die "Grünen) so treiben, immer unter dem Ranking- wir sind die Guten, weil wir Demokraten sind und diese Demokratie auch den anderen zukommen lassen wollen.

Dabei haben besonders die USA in den Jahren seit dem 2. Weltkrieg mehr Schaden als Nutzen angerichtet. Man lese die Bücher von: H. Münkler und Paul Collier, sowie anderen Sozialwissenschaftlern der USA, die sich mit den Kriegen und den "Leistungen" (Toten der USA- Kriege auseinandergesetzt haben.

Hier wird von mehr als 20 Millionen Toten gesprochen, für die die USA direkt oder indirekt verantwortlich zeichnen.

Und- deren "Spielchen" gehen (auch in der Ukraine) munter weiter; man beachte nur, wie viel "Helfer" der USA dort agieren oder welche Konten Ukrainer in den USA besitzen?!

Ein künstlicher und mörderischer Krieg, deren Ursachen derzeit nicht obsolet scheinen. Zugleich wird jeder Kritiker als Putin Versteher abgestempelt.

Von den beiden deutschen Ministerinnen (außen und krieg) und deren Unfähigkeiten, diese wichtigen Ämter zu begleiten nicht zu sprechen.

Auch darf derzeit nicht über die Langzeitfolgen gesprochen werden, die die involvierten Völker aushalten müssen.

Da sind wir in unserem Wohlstand noch ausreichend eingebettet.

Auch an dem derzeitigen Gezeter westlich geprägter Stimmungsmache (wohl immer noch ein Dankeschön des Marshallplans) darf natürlich ein Ostdeutscher nicht rütteln.

Selbst Philosophen, wie Precht, werden diskreditiert und ausgeladen. Einigen Vernunft begabten werden in Talk- Shows gleich mehrere Konforme entgegengesetzt.

Unterhält man sich mit Kennern der Ukraine- z. B. Offizieren, die in Kiew studiert haben, so erscheinen Bilder und Aussagen, die ein genaueres Bild ergeben.

Um es klar zu sagen- der Krieg ist ein Verbrechen, nur die Schuldigen sitzen eben nicht nur in Russlands Kreml.

Und, was wäre wenn- man Putin 2002 im deutschen Bundestag ernst genommen hätte ....?

Das passte wohl den USA nicht - oder?!

Noch schlimmer sind die Szenarien, die sich jetzt mit China, Russland, Indien - subsumiert mit den BICS- Staaten entwickeln.

Und - die UNO ist weit von ihrer mal gedachten Rolle entfernt.

Ich danke allen für realistisch dargebrachte Beiträge und bleibe ein treuer Leser.

Letzter Gedanke: Als Offiziersschüler haben wir in der ersten Vorlesung der Hochschule der NVA den Satz vernommen:

"All Ihr Handeln, Tun und Wirken muss immer und jederzeit der Verhinderung eines Krieges dienen!"

Dem habe ich ein Leben lang entsprochen - auch nach 1989 und in zwanzig Jahren Arbeitslosigkeit.

Ein Bundeswehroffizier mit gleichem Dienstgrad und Dienststellung hat übrigens das Vierfache meiner Rente - so viel zur Einheit Deutschlands.

Dafür habe ich in den zwanzig Jahren jeden Tag der Woche in zehn unterschiedlichen ehrenamtlichen Funktionen bis zu acht Stunden gearbeitet.

Und- ich bin froh darüber.

Danke und bis bald
Joachim Herrmann

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