Schweizer Medien: Das Vertrauen schwindet
Das Forschungsinstitut für Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich publiziert alljährlich das »Jahrbuch Qualität der Medien«. 2016 wollte das Institut mit einer guten Nachricht aufwarten: Das Vertrauen in die Schweizer Medien sei »weiterhin hoch«, so das Ergebnis des Ländervergleichs in Zusammenarbeit mit dem britischen Reuters Institute.
Doch wie hoch ist das Vertrauen in die Schweizer Medien nun wirklich? Dazu findet man in der Pressemitteilung des Instituts keine Angaben. Und auch die Zeitungsberichte zur Studie erwähnen diese wichtige Kennzahl nicht. Aus gutem Grund – denn die Resultate sind erschütternd.
Demnach halten nur noch 50% der Schweizer Bevölkerung die Nachrichten für glaubwürdig. Das Vertrauen in die Medienunternehmen und in die Journalisten liegt mit 39% bzw. 35% sogar noch tiefer. Mit anderen Worten: Rund zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung vertraut den eigenen Journalisten nicht mehr. (S. 25, 60)
Zudem interpretiert das Institut – das u.a. vom Bundesamt für Kommunikation finanziert wird – die eigene Studie falsch: So würden traditionelle und insbesondere öffentliche Medien das Vertrauen ins Mediensystem »fördern«. Die Daten zeigen jedoch nur, dass diese Medien von eher unkritischen Konsumenten bevorzugt werden. (S. 3)
Es bleibt die Frage, ob das Verschweigen solcher Fakten das Vertrauen in die Medien fördert?
Wer sich die Frage stellt: “Woher weiss die Zeitung, was in der Zeitung steht?”, wird hier fündig:
https://swisspropaganda.wordpress.com/der-propaganda-multiplikator/
Weitere Beiträge in dieser Kategorie
- Die Ergebnisse des Jahres mit Wladimir Putin
- Auch die kleine Schweiz wird international genau beobachtet – und kritisiert …
- Eine Stimme aus Deutschland an den Schweizer Bundesrat zur Bedeutung der Neutralität
- Kontrafunk hören: Der Wochenrückblick mit Sprecher und Produzent Robert Meier.
- Alle können mitmachen: Briefe schreiben an die 7 Schweizer Bundesräte
- Offener Brief an den (Schweizer) Bundesrat
- Doctorow: Eine sehr gute Ausgabe der 'Nachrichten der Woche'
- Hoffnungsvoller Wahlsieg in der Slowakei
- Manchmal erlaubt die Demokratie, dass der Wille des Volkes Staatspolitik wird: dieses ereignisreiche Wochenende auf dem Capitol Hill in Washington und in der Slowakei
- Saudische Diplomatin sagt, das Königreich wolle "Integration, nicht Normalisierung" mit Israel
- Der Präsident hat sich mit Kriegsberichterstattern im Kreml getroffen.
- China legt bei der Ukraine-Vermittlung einen höheren Gang ein
- Medienkritik: Macht sie noch Sinn?
- Offener Brief an den deutschen Botschafter in der Schweiz Michael Flügger
- Trilaterale Gespräche zwischen China, Frankreich und der EU stellen die richtigen Weichen für die Beziehungen
- Erdogan wertet die Beziehung zu Russland auf und fordert Biden heraus
- „Über Demokratie neu nachdenken“ – Handwerksmeister Krökel über Frieden und Gesellschaft
- In Moskau begraben Xi und Putin die Pax Americana
- Xis erfolgreicher Besuch in Russland ist von "globaler Bedeutung", gemeinsame Erklärungen sollen künftige umfassende Koordinierung leiten
- Eine echte Lösung für die Tragödie der Ukraine
- Die territoriale Integrität von Staaten und das Selbstbestimmungsrecht von Völkern
- Hohe Erwartungen an den Austausch steigen mit der schrittweisen Wiederaufnahme des Fährdienstes über die Wasserstrasse zwischen Festlandchina und Taiwan
- Appell! Meinungsfreiheit verteidigen!
- «Die Blockfreiheit kehrt zurück»