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Kriegführung mit Urangeschossen

12. April 2013

Uranstaub   – Schleichender Massenmord

eine Dokumentation mit Kommentaren von Brigitte Runge und Fritz Vilmar

Uranmunition mit Ummantelung

Urangeschoß mit Ummantelung

Einleitung und Zusammenfassung

Mindestens 18 Staaten der Welt besitzen mittlerweile in ihren Militärdepotsaußerordentlich wirksame panzer- und bunkerbrechende Munition, die als„Nebenprodukt“ in Kriegsgebieten undweit darüber hinaus schleichendenMassenmord bewirkt durch massenhaft entstehenden radioaktiven Staub. Daseinmal eingeatmete Uranoxyd wird zur chronischen Quelle einer Uranschwermetall-und einer radioaktiven Kontakt- und Strahlungsvergiftung im Körper .DieNanopartikel1aus Uranoxyd, die in demMetallstaub entstehen, überwindeneingeatmet die Blut-Luft-Schranke, dringen in Körperzellen ein und geben einemaximale Strahlendosis an das Gewebe ab.

Wir dokumentieren im Folgenden die hohemilitärische Bedeutung, die tatsächlichmassenmord-ähnlichen Auswirkungen inden betroffenenen Gebieten (und weitdarüber hinaus) sowie die bisherigen Versuche der Geheimhaltung oder Verharmlosung seitens der offiziell Verantwortlichen. (Quellennachweise am Schluß des Textes.)

Die Initiative zu dieser Materialsammlung und Veröffentlichung verdanken wir denbahnbrechenden Publikationen von Prof. Siegwart-Horst Günther, dessen Vortrag wirvor einiger Zeit veröffentlichten undder in mehreren tausend Sonderdruckeninzwischen in der Friedensbewegung verbreitet worden ist. Wir ergänzen seineAusführungen durch eine Reihe von Einzelberichten, die sich zusammenfügen zueinem erschreckenden, weithin verschwiegenen Kriegsszenario. Wir nennen esschleichenden Massenmord mit Uranwaffen.

Die Bedeutung dieser Materialsammlung undKommentierung liegt genau darin: dasshier zum ersten Mal in der friedenswissenschaftlichen Diskussion die Quantität derBerichte über den Krieg mit Uranwaffen umschlägt in eine neue bisher nicht zumvollen Bewusstseingebrachte Qualität.

Unsere Dokumentation gliedert sich in folgende 6 Teile:

  1. eine genaue Beschreibung dieser neuen Uranwaffen   – und
  2. der von ihnen ausgehenden zentralen Gefahr: der Freisetzung eineshochtoxischen radioaktiven Feinstaubes;
  3. wir geben Berichte von den furchtbaren Schäden, die durch diesen Uranstaub in Körpern angerichtet werdenund von den Kriegsgebieten,in denen sich diesegrauenvollen Szenarien eines regionalen schleichenden Massenmordesabspielen. In diesen Abschnitt gehen die zentralen Partien des Berichtes vonSiegwart-Horst Günther mit ein, der als erster die Schreckensszenarien in denbekannten Kriegsgebieten persönlich erforscht und dargestellt hat.
  4. Wir dokumentieren die Strategien derVerheimlichung oder Verharmlosung dieserneuen Waffen. Dabei geht es auch umdas Totschweigen durch Mundtot-Machender Zeugen und kritischen Forscher. Diesging im Falle von Siegwart  –HorstGünther so weit, dass er zweimal dasZiel von Mordanschlägen geworden ist.
  5. Wir dokumentieren insbesondere das Verhalten der offiziellen deutschen Stellenzur Uranmunition und geben
  6. die Maßnahmen wieder, die zur Bekämpfung dieser Waffensysteme und ihrerAnnwendung getroffen werden müssen.

Als Resümee unserer Recherchen halten wir fest:

  • Die eigentliche Katastrophe der Erfindungund des Einsatzes dieser „kleinen“,unscheinbaren Nuklearwaffen der "depleted uranium"(DU)-Waffengattung ist derweitgehende Mangel ihrer angemessenen öffentlichen und offiziellenWahrnehmung. Weder die Soldaten noch die Zivilbevölkerung in den betroffenenBereichen bzw. Waffengattungen erhielten eine auch nur einigermaßenrealistische Information über die hohe, tödliche Gefährlichkeit des radioaktivenStaubes, der durch die Explosion dieser Geschosse freigesetzt wird. (Ein spätermit der Folgenabschätzung beauftragter amerkanischer Offizier berichtet, dass erals „Souvenir“ ein Erste-Hilfe-Päckchenaus einem irakischen Panzerwagenjahrelang bei sich getragen habe...)
  • Die internationale Friedensbewegunghat, von wenigen Ausnahmen abgesehen,angesichts dieser tödlichen Weltbedrohung versagt: obwohl die heimtückischenkleinen Uranwaffen inzwischen seit anderthalb Jahrzehnten in den Militärdepotsexistieren und in Kriegen (Kosovo, wahrscheinlich Afghanistan, Kuwait, Irak,wahrscheinlich Libanon) mit verheerendenFolgen „erprobt“ wurden. Wie inunserem abschließenden Teil ausgeführt, sind Maßnahmen Ingang zu bringenund wesentlich zu intensivieren, diedie Friedensbewegung in vorderster Reihepropagieren müsste, insbesondere eineKampagne weltweiter Information aufwissenschaftlicher und allgemeinpublizistischer Ebene. Ferner die Organisationeiner internationalen Forschungskampagne, die genauere Kenntnisse über dieFolgen der Uranstaub-Infektion und mögliche Therapien zum Ziele haben müsste.Nicht zuletzt aber müsste die Friedensbewegung soweit wie möglich, durchausauch „subversiv“, Informationen über die Lagerung von DU-Munition undstattfindende Manöver/Übungen mit dieser Munition veröffentlichen.
  • Eine besondere, nicht zuletzt völkerrechts-gestützte Kampagne derFriedensbewegung und aller verantwortungsbewussten friedenspolitisch aktivenpolitischen Gruppierungen müsste aufdas absolute Verbot und dieKriminalisierung dieser Waffen hinzielen.

Brigitte Runge und Fritz Vilmar
Arbeitskreis für Friedenspolitik, Berlin 2007

Quelle:
http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/090302-Kriegfuehrung.pdf