„Work hard – Play hard“ – Ein Blick in Orwells schöne neue Arbeitswelt
Das Outdoortraining für Angestellte ist eine Station auf Carmen Losmanns Reise durch deutsche Unternehmen, durch Konferenzräume und karge Empfangshallen, hinter orangene Stellwände und zu abgezirkelten Coffee Points , in denen Privatgespräche über Fußballergebnisse durchaus erwünscht sind. Die junge Dokumentarfilmerin hat etwa Architekten dabei beobachtet, wie sie die neue Firmenzentrale von Unilever in Hamburg entwerfen. Die Mitarbeiter sollten "auf keinen Fall daran erinnert werden, dass sie arbeiten ", sagt einer der Planer. Das Ergebnis ist im Film zu sehen.
(...)
Losmann hat mit klugem, nüchternem Blick einen Gruselfilm erster Güte geschaffen. Die grauen Herren sind längst da. Sie tragen bunte Designerbrillen und stellen überall Polstermöbel auf.
Lesen Sie den ganzen Artikel aus der ZEIT hier:
http://www.zeit.de/kultur/film/2012-04/work-hard-film
Geschätzte Seniora-Leserin, geschätzter Seniora-Leser,
Schauen Sie sich den ganzen Film an (58 Min.) Es macht nachdenklich, wenn man versteht, dass die Horrorvision Desktopsharing: Die Abschaffung des «eigenen» Stuhls, des «eigenen» Tisches, also die Einführung des «nonterritorialen Arbeitsplatzkonzepts», die Blaupause ist für die Schulreformen mit den ominösen «Lernwelten/Lernlandschaften», die nun überall eingeführt werden, auch in der Schweiz. Auch die Schüler werden dann keinen eigenen Stuhl und Tisch mehr haben: Sie sollen sich nicht “zuhause” fühlen.
So werden auch die Schüler «entwurzelt», so wie Arbeitnehmer, damit sie besser zu «führen» (Changemanagement!) sind. Führen kann man nur Menschen, die sich führen lassen und entwurzelte Menschen sind besser zu führen.
Der Film wirft ein Schlaglicht auf unsere unmenschliche Arbeitswelt. Eltern sind daher gut beraten, sich über die fortschreitende “Ökonomisierung und Digitalisierung des Bildungsbetriebs” (Türcke) zur Vorbereitung der Jugend auf diese Horrorwelt ein genaues Bild zu verschaffen.
Margot und Willy Wahl
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