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Eingabe nach § 13 NDR-Staatsvertrag: Tagesthemen  – 22.6.2016  – Golineh Atai

Von F. Klinkhammer und V. Bräutigam
24. Juni 2016
Sehr geehrte Damen und Herren des Rundfunkrates, einer der Tagesschau-Zuschauer schrieb zu dem Beitrag von Frau Golineh Atai auf der Tagesschau-Seite:

"Dieser Beitrag von Frau Atai ist angesichts des 75. Jahrestages des deutschen Überfalls auf Russland mit annähernd 27 Mio. russischer bzw. sowjetischer Opfer an Erbärmlichkeit kaum zu überbieten.“

Präziser können wir es nicht formulieren.

Geschichtsklitterung im bekannten ARD-aktuell-Format. Konkret:

Marginalisierung und verzerrende Darstellung: "Die deutschen Streitkräfte haben die Sowjetunion angegriffen..." habe Stalin in seiner Rede im Juli 1941 gesagt. Mit dieser neutralen Formulierung soll offensichtlich vermittelt werden, dass es sich um einen üblichen militärischen Angriff gehandelt habe. Ignoriert wird damit, dass der Überfall als ein Vernichtungskrieg gegen die "Slawen und Bolschewisten" angelegt war, gegen die gesamte Bevölkerung, bei dem, wie Hitler es formulierte, mit gnadenloser Härte und Unbarmherzigkeit vorzugehen sei, „ausrotten“ hieß dessen Devise.

Stalin sprach nur ein einziges Mal und am Rande von "deutschen Streitkräften", er bezeichnete die Nazi-Wehrmacht ansonsten als "Feind", "faschistische deutsche Armee", "Hitlertruppen", Ribbentropp und Hitler nannte er "Menschenfresser und Ungeheuer", die Deutschen den "schlimmsten und heimtückischsten Feind".

Dass Frau Atai den neutralsten Begriff aus der Stalin-Rede verwendet, fällt zwar kaum auf, wirkt aber wegen dieser Subtilität unterschwellig und besonders nachdrücklich. Frau Atai kann sich zwar auf korrektes Zitieren berufen, es bleibt jedoch von ihr unerwähnt, was tatsächlich mit der Rede zum Ausdruck kam. Am Weglassen des Wesentlichen erkennt man ihre manische Neigung zur Manipulation und die propagandistische Begabung der Moskau-Korrespondentin.

Die Ausstellung von Waffen, die im zweiten Weltkrieg im Verteidigungskampf der Sowjetunion verwendet wurden und am Gedenktag der Bevölkerung gezeigt werden, nennt Frau Atai hämisch "Kriegsgerät zum Vergnügen und Militärspektakel", so als ob das Gedenken an das von Deutschen verursachte Leid in Russland als Tag der offenen Tür mit Würstchenbuden und Jahrmärkten gefeiert würde. Das ist hetzerisches Verächtlichmachen auf unterstem Niveau, im Stile eines Goebbels.

Auch Atais pathologische Putin-Phobie kommt wieder zur Geltung: "Putins liebster Motorrad-Club auf der Bühne". Eine Relevanz für diese Information erschließt sich nicht, es ist reine Stimmungsmache. Etwas Putin-Bashing ist schließlich auch dann dem beruflichen Fortkommen einer ARD-Karrierefrau dienlich, wenn es an untauglichster Stelle platziert wird, das weiß die tüchtige Golineh ….

Dann der typische Stalin-Verweis, der seit 65 Jahren dafür herhält, das deutsche Verbrechen gegen die Sowjetunion zu relativieren. Von "Stalins Verantwortung für den Krieg" ist die Rede: Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt und die "großen Opferzahlen" werden hierfür aufgeführt. Inwiefern der Bruch des Nichtangriffpaktes durch Hitler Stalins Mitverantwortung für den Tod von 27 Mio Sowjetbürgern belegen könnte, bleibt das Geheimnis einer unsäglichen unfähigen Autorin und ihrer auf russophobe Geschichtsklitterung abgedrehten Redaktion ARD-aktuell. Desinformation und Propaganda, wie üblich.

Ausführlich dann am Schluss das Ataische Nachhilfeangebot an die Russen: Die sollen damit aufhören, die "Geschichte zu verhöhnen". Die Regierungs-Kritiker sollten auch zu Wort kommen anlässlich dieses Gedenkens, fordert Frau Atai. Aber was sollten die dabei wohl sagen? Dass die Sowjetunion am Überfall schuld war? Hier verschont uns Frau Atai von ihren weitergehenden Vorstellungen...

Ihr Beitrag ist nicht nur erbärmlich, sondern hochnotpeinlich für die ARD. Deren Nachrichtenangebot hat in diesem Fall die gleiche miese Qualität wie das Verhalten der Bundesregierung, die den Gedenktag ursprünglich überhaupt nicht begehen wollte und sich schließlich nur auf Druck einer Oppositionspartei in letzter Minute herbeiließ, dass das Parlament in sein Tagesprogramm schnell noch eine Gedenkstunde einschob.

Verkommenheit auf allen politischen und medialen Ebenen….

Die programmliche Auswahl des Atai-Beitrag hat das Erfordernis der Programmrichtlinien im NDR-Staatsvertrag nicht erfüllt, er widersprach der Verpflichtung zur Völkerverständigung.

Mit höflichem Gruß
F. Klinkhammer und V. Bräutigam

Dieser Beitrag nimmt Bezug auf:
http://www.tagesschau.de/ausland/weltkrieg-sowjetunion-gedenken-russland-101.html

Neuer Lesetipp für Rundfunkräte:
http://www.rationalgalerie.de/schmock/mitleid-mit-golineh-atai.html

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