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LehrplanPLUS  – Wem hilft diese in Deutschland eingeführte Schulreform?

Die Initiative der “Eltern für eine gute Bildung” warnt und klärt auf
08. Januar 2016
Seit Herbst 2014 ist in Bayern ein neuer Lehrplan für die Grundschulen gültig, der sogenannte LehrplanPLUS. In ihm sind das Konzept des Konstruktivismus und die Kompetenzorientierung festgeschrieben. Dieser Lehrplan stellt eine klare Abkehr vom bisherigen humanistischen Bildungsideal dar. Zu befürchten ist, dass die bereits ausgearbeiteten, aber nicht einsehbaren neuen Lehrpläne für die weiterführenden Schulen ebendiesen Konzepten folgen.

Mit der Einführung des LehrplanPLUS sollen Wochenplan, Werkstattunterricht und Freiarbeit, wie sie bereits in den letzten Jahren in den Schulen zur Anwendung kamen, vorherrschend werden. Geführter Klassenunterricht mit dem Lehrer als Pädagogen und Lehrenden werden zugunsten von "Individualisierung" und "Selbststeuerung" aufgegeben. Der Lehrer soll sich zurücknehmen, nur noch die Lernumgebung bereitstellen, um den Schülern "selbstgesteuertes und eigenverantwortliches Lernen" zu ermöglichen. Die pädagogische Arbeit, die aus einer lebendigen Wechselbeziehung zwischen Schülern und Lehrer besteht, das gemeinsame Arbeiten im Klassenverband, die Klassengemeinschaft gehen zugunsten der Aneignung scheinbar wichtiger Kompetenzen verloren. Diese Entwicklung wird die bereits seit Jahren bestehenden Probleme verschärfen:

  • Unsicherheiten in der Rechtschreibung und der Mathematik aufgrund fehlender Systematik und nicht ausreichender Übungsmöglichkeiten bei Grundschulkindern
  • fehlende Grundlagen für die weiterführenden Schulen
  • Überforderung vieler Schüler, die eben nicht hochmotiviert und diszipliniert sich alles selbst aneignen können
  • Vereinzelung der Schüler statt einer tragenden Klassengemeinschaft
  • Folge: zunehmend lern- und verhaltensauffällige Kinder

Wir, ein Kreis von Eltern, Lehrern, Kinder- und Jugendärzten und   –psychiatern beobachten seit einigen Jahren den Bildungsabbau und eine wachsende Ungleichheit der Bildungschancen. Wir treten ein für eine Verbesserung der Bildung aller Kinder und Jugendlichen. Hierfür haben wir einen vor allem an Eltern und Lehrer gerichteten Brief verfasst. Dieser soll als Grundlage einer breiten Diskussion in der Bevölkerung dienen, welche Bildung wir für die Kinder wollen und brauchen.

Wir laden Sie ein, sich mit uns zusammen für den Erhalt bewährter humanistischer Bildungsgrundsätze einzusetzen.

Hier geht’s zum Elternbrief:
http://www.eltern-fuer-gute-bildung.de/index.php?Elternbrief

Beiträge zu Alfred Adler und Friedrich Liebling