Buchempfehlung: Die Schule ist kein Wirtschaftsbetrieb
Unsere Frankfurter Initiative hatte anschließend in den Jahren 2013/14 die Strategien und Maßnahmen zur „Ökonomisierung & Entdemokratisierung des Bildungswesens“ aufgezeigt und angeprangert sowie die dabei hauptsächlich angewandten Methoden, die Durchsetzung von Bildungsstandards und Kompetenzorientierung beispielsweise, kritisch analysiert. Da diese fatale Bildungspolitik ungebremst fortgesetzt wird, haben wir im Wintersemester 2015/16 mit einer weiteren Veranstaltungsreihe die behandelten Themen wieder aufgegriffen, erweitert und vertieft.
Die Kernthemen befassten sich erneut mit dem Bildungslobbyismus, den Kompetenzen und dem Stellenwert von PISA. Ausgangspunkt der Diskussion war dabei der Film „Alphabet“, der sich mit der globalen Ökonomisierung der Bildung auseinandersetzt. Neu aufgenommen wurde das Thema „Inklusion“. Die mangelhafte bis widersprüchliche Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention durch eine Bildungspolitik der sozialen Ausgrenzung hat uns hierzu veranlasst.
Der Vortrag "Handlungsmöglichkeiten gegen die Ökonomisierung von Schulen" stand am Ende unserer Reihe gleichsam als Fazit wie Ausblick auf die weitere Arbeit in den Kollegien. Der Aufsatz über „produktive pädagogische Beziehungen“ unterstreicht die Bedeutung des pädagogischen Verhältnisses zwischen LehrerInnen und SchülerInnen und wendet sich damit gegen den Versuch, PädagogInnen zu „LernhelferInnen“ bzw. „LernberaterInnen“ zu degradieren.
An der Zielsetzung der Veranstaltungsreihe hat sich seit 2013/14 nichts geändert. Der wachsende Widerstand gegen die Folgen der Ökonomisierungspolitik im Bildungsbereich zeigt, wie wichtig es ist, „die Programme, Schlagwörter, Aus- und Absichten, aber auch die maßgeblichen Akteure einer globalen Transformation des Bildungswesens auf den Prüfstand des kritischen Denkens zu stellen und über Alternativen zu einer Sichtweise nachzudenken, für die der allein in Geldsummen messbare ökonomische Nutzen zum alles bestimmenden Maßstab von Schule und Hochschule erklärt wird.“ (Aus dem Veranstaltungsprogramm 2013/14)
Mit dem vorliegenden Sammelband wollen wir die Diskussionen der Veranstaltungsreihe bündeln. Ein besonderer Dank gilt dabei unseren Referenten, die uns zum Teil ihre Vortragstexte, aber auch weiter ausgearbeitete, an ihren Vortrag anknüpfende Texte zur Verfügung gestellt haben.
Das Redaktionsteam