Ilan Pappe ist unter Israels Historikern wohl der umstrittenste. Jetzt nimmt er eine Auszeit in England. Zuvor hat er sich noch mit der Friedensbewegung angelegt.
von Marlène Schnieper, Haifa
Ilan Pappe? Der erste Student, der uns auf dem Parkplatz der Universität Haifa begegnet, strahlt, als er den Namen hört. «Kennen Sie den Mann?» fragt er. Er sei ein Palästinenser aus Akko, ein Araber mit israelischem Pass, stellt er sich vor.
„Eine feine Gesellschaft – Jubiläumsjahre und ihre Tücken“
von Hans Fricke
Die in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 2009 und 2010 zu begehenden Jubiläen und Gedenktage sind mit Ausnahme des 60. Jahrestages der Verkündung des Grundgesetzes alle der „Wiedervereinigung“ und damit zusammenhängenden Ereignissen gewidmet.
Verständlich, dass sie bei den Bundesbürgern unterschiedliche Emotionen und Reaktionen hervorrufen.
„Es gibt nicht nur ein Lambarene, jeder kann sein Lambarene haben“
Zum im 2005 erschienenen und leider bereits vergriffenen Buch: „Mit dem Herzen einer Gazelle und der Haut eines Nilpferdes – Albert Schweitzer in seinen letzten Lebensjahren und die Entwicklung seines Spitals bis zur Gegenwart“ von Jo und Walter Munz.
von Urs Knoblauch, Pädagoge und Kulturpublizist, Fruthwilen TG
«Grosse Zivilisationen haben im Osten wie im Westen geblüht, weil sie geistige Nahrung für die Menschen aller Zeiten hervorbrachten. […] Diese grossen Zivilisationen wurden durch Menschen vom Typ unserer modernen frühreifen Schuljungen zugrunde gerichtet – neunmalklug und auf oberflächliche Weise kritisch, sich selbst verehrend und geschickt auf dem Markt des Profits und der Macht feilschend, effizient im Umgang mit Nebensächlichem, die […] am Ende, von selbstmörderischer Gier getrieben, die Häuser ihrer Nachbarn in Brand setzten und schliesslich selbst von Flammen eingehüllt wurden.»
Rabindranath Tagore, zit. nach Mishra, S. 294
«Der Westen ist raubtierhaft und kannibalistisch, ernährt sich von den Ressourcen anderer Völker und versucht, deren ganze Zukunft zu verschlingen»
Der indische Literaturnobelpreisträger Rabindranath Tagore und sein unermüdliches Engagement für ein friedliches Zusammenleben – ein Vorbild für heute
von Thomas Schaffner
Asien ist im Aufbruch. Davon legt nicht nur die «Erklärung von Shanghai» der CICA, der «Konferenz für Interaktion und vertrauensbildende Massnahmen in Asien», beredtes Zeugnis ab (vgl. Zeit-Fragen Nr. 14/15 vom 1. Juli). Auch bilateral werden die Beziehungen der Länder Asiens vertieft – ohne Einbezug des Westens.
Rolf Verleger und die Berliner Erklärung "Shalom 5767"
von Miriam Weissbrod und Daniel ben Elias
In seiner sehr persönlichen Auseinandersetzung mit dem Judentum und Israel versucht Rolf Verleger, ein deutscher Jude der Nachkriegsgeneration, einen Ausweg zu finden aus der scheinbar ausweglosen Situation in Palästina.
Vorankündigung!
Liestal, Kulturhotel Guggenheim – Samstag, 1. Oktober 2016, 8.30 bis 16.30 Uhr
Das Forschungsinstitut direkte Demokratie befasst sich seit längerem mit der Geschichte der direkten Demokratie in der Schweiz und dem Genossenschaftsprinzip.
Als Historiker habe ich vor acht Jahren das „Forum zur Erforschung der direkten Demokratie“ gegründet und regelmässig Arbeitstagungen am Zentrum für Demokratie (ZDA) in Aarau organisiert.
30 Jahre Mütter der Plaza de Mayo
Kopftücher gegen die Diktatur – mit einem Festakt und zahlreichen Veranstaltungen wurden in Buenos Aires die Mütter der Plaza de Mayo geehrt
Von Gottfried Stein, ARD-Hörfunkstudio Südamerika 2007
Ein Besuch bei der «Station Junger Naturforscher und Techniker Weisswasser»
ds. Eltern, Schulleiter, Gemeindepräsidenten und andere, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, suchen nach Möglichkeiten sinnvoller Freizeitbeschäftigung für die Jugend. Es geht darum, bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für das reale Leben zu wecken und praktische Fähigkeiten zu entwickeln, die ihnen erlauben, sich in Familie und Gesellschaft konstruktiv einzubringen und so zum Gelingen eines gedeihlichen Zusammenlebens beizutragen. Kinder und Jugendliche lieben und brauchen solche Aufgaben. Das folgende Gespräch mit zwei Vertretern der «Station Junger Naturforscher und Techniker Weisswasser» in der Oberlausitz, nahe der deutsch-polnischen Grenze, zeigt, wie sinnvolle Jugendarbeit aussehen kann.
- Ein aussergewöhnliches Buch
- Von Marcjanna Fornalska (3. Januar 1870 - 25. Dezember 1963)
- Das Buch über Malgorzata Fornalska* - Mitglied des Zentralkomitees der Polnischen Arbeiterpartei - die von der Gestapo 1944 im Gefängnis zu Tode gequält wurde - war als eine Niederschrift der Erinnerungen gedacht. Aber es ist zu einem Dokument der Epoche, zu einem Dokument der Menschlichkeit, zu einem Stück Geschichte geworden, wieder zum Leben erwacht in einem warmen Menschenherzen.
Ich bin davon überzeugt, daß hinter den einfachen, herrlichen Worten der «Erinnerungen» jeder den Herzschlag der proletarischen Mutter fühlt, die fast zum Symbol geworden ist. Jeder wird Marcjanna Fornalska für ihre Arbeit, die - so sollte man meinen - für eine Frau ihres Alters zu schwer ist, tief dankbar sein — dafür, daß sie uns ein Werk geschenkt hat, das dem Leser zu einem echten, tiefen Erlebnis wird.

Die erstaunliche Entstehung des Buches erfahren wir in den beiden nachstehenden Vorworten:
Beim Lesen der «Erinnerungen von Marcjanna Fornalska»
Von Maria Rutkiewicz**
Immer wenn ich beim Abschied die schmächtige Gestalt von Marcjanna Fornalska umarmte, wenn mich die runzligen Wangen der Großmutter berührten, dachte ich: Um wieviel weniger wüßte ich von Güte und Edelmut, hätte ich sie nicht kennengelernt.
- mit einem Kommentar von Volker Bräutigam
- Im nunmehr zehnten Band der Reihe "Spuren der Wahrheit" griffen 70 Zeitzeugen zur Feder, setzten sich an den Computer, um mit Herzblut ihren Kindern, Enkeln, den nachfolgenden Generationen zu vermitteln, was für sie das Leben in 40 Jahren Deutsche Demokratische Republik ausmachte.
Kaum einer euphorisch, sondern vorherrschend sachlich, oft kritisch, manchmal auch emotionsgeladen, zum Teil humorvoll, persönlich, einfühlsam, meist detailgetreu, gelegentlich verallgemeinernd – spürt man bei allen Autoren das dringende Verlangen, sich mit den eigenen Erlebnissen und Wahrnehmungen in der DDR so auseinanderzusetzen, dass dieses kleine nicht auf seine Fehler reduziert wird, dass das Positive nicht in Vergessenheit gerät.
Ich habe Volker Bräutigam gebeten, einige Gedanken anlässlich dieser Neuerscheinung zu schreiben, keine Rezension, sondern eine Gegenstimme zur unsäglichen Propaganda zur DDR als “Unrechtsstaat”. Vor einigen Jahren hatte ich die Gelegenheit mit meiner Frau und Volker auf seinem Boot in See zu stechen – unter DDR-Flagge! Ein wunderschönes Erlebnis.
Hier seine Überlegungen, die Sie gerne weit verbreiten dürfen:
ein paar Bemerkungen nicht über dieses Buch, sondern als kleines Gedankenleporello aus Anlass dieser Buchveröffentlichung. Ich öffne es als ein „Wessi“, der familiäre und politische Kontakte in die DDR bis zu deren Ende pflegte und sich regelmäßig und gerne in der „Zone“ aufhielt, also sein Leben in beiden deutschen Staaten leben durfte.

Karin Leukefeld – Syrien zwischen Schatten und Licht – Menschen erzählen von ihrem zerrissenen Land
Mit zahlreichen SW-Fotos – ca. 280 Seiten – ISBN 9783858696892
Als 1916 die Staatsgrenzen Syriens und seiner Nachbarstaaten gezogen wurden, war die Region schon ein Spielball der Großmächte. Hundert Jahre später liegt das Land in Trümmern. Zeitzeugen berichten über Leben, Hoffnungen und Scheitern in Syrien.
Das Wunder von Asunción
von Wolf Gauer
Am 20. April gewann der Theologe Fernando Lugo die Präsidentschaftswahl in Paraguay, am 15. August wird er sein Amt antreten. Die Demoskopie hatte den Sieg vorausgesagt. Doch es fiel schwer, daran zu glauben. Zu lange hatten Diktaturen und fremde Mächte in das Land hineinregiert, Paraguay entvölkert und ausgebeutet. Und nun, ein Wunder? Zur Erklärung ein Blick in die Saga eines wenig beachteten Landes. Wolf Gauer mit einem geschichtlichen Abriss und über eine historische Chance – die Redaktion.
Der Gipfel der Heuchelei
von Volker Bräutigam, 10. Juni 2009
Großen Eindruck hat US-Präsident Obama mit seiner Rede in Kairo und seinen Auftritten in Europa, u. a. in Buchenwald, gemacht, Stürme der Begeisterung geweckt.
Der Konflikt in der Ukraine muss in seinem Zusammenhang gesehen werden
Wer in das Jahr 1952 zurückblickt, wird besser begreifen.
Jan Myrdal, 18. März 2014
Vortrag gehalten an der 20. Arbeitstagung der Zürcher Schule für Psychotherapie am 7. November 1982
Gemeinschaftsarbeit einer Arbeitsgruppe von Naturwissenschaftlern
Einleitung
Der Mensch lebt nicht mehr auf einer flachen Scheibe. Er hat die Kugelgestalt der Erde erkannt. Die Erde ist nicht mehr Mittelpunkt des Universums, sondern ist einer unter neun Planeten, die die Sonne umkreisen. Die Sonne ihrerseits ist ein ganz durchschnittlicher Stern unserer Milchstrasse, die insgesamt 150 Milliarden Sterne umfasst. Aber auch sie ist nichts besonderes: Die Astronomen haben Milliarden anderer Galaxien – grössere und kleinere – in den Tiefen des Universums gefunden.
Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt – Peter Kropotkin
Rezension von Matthias Bröckers 07. 02. 2013
Seine Prophezeiung jedoch, dass Fortschritte im wissenschaftlichen Instrumentarium wie etwa der Mikroskopie noch viele weitere Belege für die natürliche „gegenseitige Hilfe” als Motor der Evolution bringen würden, hat sich ein Jahrhundert später mehr als bestätigt.
Die Malwinen sind argentinisch
Ein (neo)kolonialistisches Lehrstück
von Wolf Gauer*, São Paulo
Ich erinnere mich sehr genau. Vierter Mai 1982.
Ich saß gegen Abend vor meinem Kurzwellen-Empfänger und hörte Radio BBC ab. Sondermeldung: „Ihrer Majestät Schiff Sheffield ging..." – der Sprecher verhielt und schluckte hörbar – „ heute verloren".
Die politisch und massenmedial orchestrierte Stimmungsmache gegen Russland ist brandgefährlich
Offener Brief von Ulrike und Werner Schramm. Weder EU noch bundesdeutsche Politiker sprechen in unserem Namen
Sehr geehrte Frau (Ex-)Abgeordnete,
sehr geehrter Herr (Ex-)Abgeordneter,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
um es gleich vorab zu sagen: Sowohl wir als auch die Mehrheit der bundesdeutschen Bevölkerung tragen nach wie vor die zu beobachtende devote Haltung seitens der Politik gegenüber den US-amerikanischen Kriegsplanungen nicht mit.